MoveoSiphon

Die Geschichte - von den ersten einfachen Versuchen bis zum serienreifen Produkt
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Die Geschichte des MoveoSiphon

Geruchsverschlüsse (Siphons) sind bekanntermaßen ein Reservoir für fakultativ pathogene Erreger. Zahlreiche Publikationen berichten von teils jahrelang andauernden Ausbrüchen in Zusammenhang mit Waschbeckenabflüssen (z. B. Hota et al. 2009; Lowe et al. 2012; Gbaguidi-Haore et al. 2018 etc.).1,2,3

70er Jahre

Bereits in den 70er-Jahren wurden Untersuchungen zum Vorkommen von Pseudomonas aeruginosa in Waschbeckenabflüssen veröffentlicht sowie damit zusammenhängende Versuche, die Bakterien im Abfluss mittels Erhitzens zu reduzieren (z. B. Kohn 1970; Mäkelä et al. 1972; Ayliffe et al. 1974).4,5,6

70er Jahre

1991

Im Jahr 1991 wurde während einer vierwöchigen prospektiven epidemiologischen Studie an der Universitätskinderklinik Tübingen entdeckt, dass sich P. aeruginosa Genotypen, die aus Abflüssen isoliert worden waren, auch auf den Händen des Personals befanden. Dies ließ auf einen Übertragungsweg vom Abfluss auf die Hände mittels Aerosole schließen. Zur Verhinderung des bakteriellen Wachstums in Waschbeckenabflüssen erhitzte man die Waschbeckenabflüsse auf 70 °C. Dadurch wurde nicht nur das bakterielle Wachstum in den Abflüssen, sondern auch die P. aeruginosa Aerosolbildung verhindert, wodurch wiederum eine Übertragung auf die Hände des Personals beim Händewaschen ausgeschlossen wurde.7

90er Jahre

Auf diese Untersuchungen folgten erste Entwicklungsarbeiten zu einem selbstdesinfizierenden Geruchsverschluss (Siphon), mit dem Ziel, Biofilmbildung und Emission von Krankheitserregern dauerhaft vollständig zu verhindern. Diese führten schließlich zu einem sicheren und validierbaren Desinfektionssystem, das unter dem Namen „Biorec“ erstmals erfolgreich getestet wurde.

90er Jahre

2002

Ab 2002 erfolgte eine Langzeituntersuchung im Oberlausitz-Klinikum Bischofswerda. Erregerstatistiken und die Erhebung der nosokomialen Infektionen zeigten nach dem Einbau der Biorec-Desinfektionsgeräte eine deutliche Abnahme der Patienten–Kolonisierung und des Auftretens nosokomialer Infektionen.8,9

2012

MoveoSiphon Rev. 1.0

Seit September 2012 wird das sonothermische Desinfektionsgerät unter dem Namen „MoveoSiphon ST24“ von der MoveoMed GmbH in Radebeul bei Dresden hergestellt und kontinuierlich weiterentwickelt.

2012

2015

MoveoSiphon Rev. 3.1

Der MoveoSiphon bekam ein schmaleres Gehäuse und technische Verbesserungen


2016

MoveoSiphon Rev. 4.0


2016

Zahlreiche Publikationen und Fallberichte dokumentieren seitdem den wirkungsvollen Einsatz der Geräte in klinischen Einrichtungen wie z. B.:

  • De Jonge, E. et al. (2019): Effects of a disinfection device on colonization of sink-drains and patients during a prolonged outbreak with multiresistant Pseudomonas aeruginosa in an ICU. Journal of Hospital Infection, Jan 19.
  • Kossow, A. (2018): Control of Multidrug-Resistant Pseudomonas aeruginosa in Allogeneic Hematopoietic Stem Cell Transplant Recipients by a Novel Bundle Including Remodeling of Sanitary and Water Supply Systems. Clin Infect Dis, May 18.
  • De Geyter, D. (2017): The sink as a potential source of transmission of carbapenemase-producing Enterobacteriaceae in the intensive care unit. Antimic Res Inf Control; 6:24.
  • Willmann, M. (2015): Analysis of a long-term outbreak of XDR Pseudomonas aeruginosa: a molecular epidemiological study. J Antimicrob Chemother, 70 (5): 1322.
  • Fusch, Ch. (2015): Self-disinfecting sink drains reduce the Pseudomonas aeruginosa bioburden in a neonatal intensive care unit. Acta Paediatrica, 104 (8): 344.
  • Wolf, I. (2014): The sink as a correctable source of extended-spectrum b-lactamase contamination for patients in the intensive care unit. et al. J Hosp Infect, 87: 126.

Quellen

1) Hota et al., Infect Control Hosp Epidemiol 2009 (30), 1: 25-33
2) Lowe et al., Emerging Infectious Diseases 2012 (18), 8: 1242-47.
3) Gbaguidi-Haore et al., Infect Control Hosp Epidemiol 2018 (39), 2: 164-169.
4) Kohn, The Lancet 1972 (296), 7672: P550-551.
5) Mäkelä et al., The Lancet 1972 (300), 7767: P87.
6) Ayliffe et al., The Lancet 1974 (304), 7880: 578-581.
7) Döring et al., Zbl. Hyg. 191, 494-505 (1991); 
8) Sissoko et al., Hyg. Med. 2004 (29), 12: 451-455; 
9) Sissoko et al., Hyg. Med. 2004 (29), 1/2: 12-16; 

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